Seit dem 1. Februar ist jeder, der in Singapur dampft, ein Krimineller. Das südostasiatische Land hatte bereits den Verkauf von E-Zigaretten verboten, aber jetzt werden auch die Käufern verfolgt.
Die Verwendung oder der Besitz von „nachgeahmten Tabakprodukten“ unterliegt Bußgeldern von bis zu 2.000 Singapur-Dollar (ca. 1.500 US-Dollar). Importeure oder Verkäufer von E-Zigaretten, Shishas oder rauchlosem Tabak unterliegen Bußgeldern bis zu 10.000 Singapur-Dollar und sechs Monaten Gefängnis. Wiederholungstäter können doppelte Strafen erhalten. Die neuen Gesetze sind die erste Phase der Änderungen im Tabakgesetz des Landes (Kontrolle von Werbung und Verkauf). Die Änderungen wurden im vergangenen Jahr vom Parlament in Singapur verabschiedet. „(Mitglieder) der Öffentlichkeit werden ermutigt, alle verbotenen Tabakprodukte, die sie derzeit besitzen, zu verwerfen“, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums gegenüber Channel News Asia.
Zigaretten bleiben natürlich legal. Das Alter für den Zigarettenkauf wird im Rahmen der Novellierung des Tabakgesetzes von 18 auf 21 Jahre erhöht, aber das geschieht langsam über drei Jahre. Wie fallende Dominosteine beschränken, besteuern oder verbieten asiatische Länder den Zugang der Verbraucher zu Dampfprodukten. Gerade in dieser Woche haben die malaysischen Gesundheitsbehörden Hunderte von E-Zigaretten-Geschäfte durchsucht und alle nikotinhaltigen E-Liquid-Bestände beschlagnahmt. Einige Länder, wie Taiwan und Indien, reagieren in erster Linie auf den Druck westlicher Tabakkontrollbehörden wie der Weltgesundheitsorganisation. Andere, wie Thailand und Indonesien, fürchten den Verlust lukrativer Zigarettensteuereinnahmen. Es gibt wenig Anerkennung für das Schadensminderungspotential von E-Zigaretten für Raucher in diesen Ländern.
Singapur ist ein wohlhabendes und gut ausgebildetes Land. Die Insel Nation von 5,6 Millionen Einwohnern liegt zwischen Indonesien und Malaysia. Es ist ein Finanzzentrum und verfügt über das dritthöchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der Welt. Die Raucherrate liegt bei 15% und ist ungefähr gleichzusetzen wie die der USA, Großbritanniens oder Australiens. Die Aufnahme eines Verbots von E-Zigaretten in das Tabakgesetz war im November im Parlament Gegenstand einiger Debatten, aber wie in Ländern mit starken Tabakkontrolleinrichtungen üblich, hat das Verbot den Sieg davon getragen. Und wie immer werden auch die Raucher den Preis bezahlen.